Befragungsergebnis
Insgesamt erbrachte die Befragung eine Reihe interessanter Ergebnisse.
Zunächst die "Fluchtquote":
Bei unserer aktuellen Befragung von fünf Abschlussklassen wollen oder müssen 36% ihren Ausbildungsbetrieb verlassen, nahezu 2/3 aber werden bei ihrer Bank bleiben.
Und wohin gehen die Azubis?
80% der wechselwilligen Azubis versprechen sich offenbar von einem höheren Schul- bzw. Hochschulabschluss langfristig bessere beruflichliche Perspektiven, nur 15% wechseln das Kreditinstitut (vermutlich vorwiegend, weil sie von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden).
Hängt die Wechselquote vom bisherigen Schulabschluss ab?
Innerhalb unserer Recherche für mögliche Abwanderungsgründe ist uns aufgefallen, dass viele ein Studium nach Ausbildungsende anstreben. Dahingehend untersuchten wir die Schulbildung der "Abwanderer" und "Bleibenden". Interessant zu erkennen ist, dass knapp 80% der "Abwanderer" Abitur gemacht haben, während bei den "Bleibenden" nur 42% Abitur haben. Bei den bleibenden Azubis haben über die Hälfte Mittlere Reife.
Spielt auch der Wohnort eine Rolle für den Azubiverbleib, wie viele
Ausbilder vermuten?
Entgegen der Annahme vieler Ausbilder spielt unserer Recherche zufolge der Wohnort keine große Rolle. Offenbar hat es keinen Einfluss auf das Verlassen der Bank, ob der Azubi in
Nürnberg oder außerhalb Nürnbergs wohnt.
Genauere Informationen sowie die genauen Antworten der Befragten können Sie in der folgenden PDF-Datei
nachlesen:
Nachfolgeuntersuchung Februar 2015
Einerseits ähnliche, andererseits aber auch deutlich andere Ergebnisse erbrachte die Wiederholung der Befragung ein halbes Jahr später (Feb 2015):
- Auch hier wollten 62% der befragten Bank-Azubis bei ihrer Bank bleiben (Vorjahr 64%).
- Anders als im Vorjahr wollten aber nur 12% der Befragten, die nicht bei der Bank bleiben, studieren oder auf eine weiterführende Schule gehen (Vorjahr 64%).
- Hingegen wollten insgesamt 61% zu einer anderen Bank oder einem anderen Unternehmen wechseln (Vorjahr 15%).
-
Und dies galt auch für die
Abiturienten: Von allen 69 Befragten wollte nur ein einziger Bank-Azubi studieren.
Die Gründe für den Verbleib im
Ausbildungsbetrieb scheinen daher vielschichtiger zu sein: Anerkennung, Arbeitszufriedenheit, Spaß an der Arbeit, nette Kollegen, Nähe zum Wohnort, Entwicklungsmöglichkeiten,
Arbeitsplatzsicherheit usw. Es sind wohl über weite Strecken die gleichen Gründe, die für alle Auszubildenden in Deutschland gelten.
Bankspezifische Themen (Finanzkrise, schlechtes Image, Vertrauensverlust etc.) spielten bei der Befragung von 2015 nahezu keine Rolle.
Alle weitere Ergebnisse der Nachfolgebefragung vom Februar 2015 finden Sie in der folgenden Pdf-Datei.
Und zur Abrundung noch ein
spontanes Stimmungsbild zur Arbeitszufriedenheit (sog. "Herzbergsche Extreme") in zwei Abschlussklassen (2014):
Die Ergebnisse im Detail:
Nicht von uns erhoben (DGB-Ausbildungsreport 2013), aber vielleicht auch ein Aspekt... Die Banken sind in der Beurteilung der
Ausbildungsqualität auf den 7. Platz zurückgefallen:
Projekt „Flucht der Bankazubis“